Hilfe, die ankommt wo sie gebraucht wird

Hilfe, die ankommt wo sie gebraucht wird

Die Andreas Gärtner-Stiftung für Menschen mit geistigen Behinderungen hat in diesem Jahr 732.704,81 Euro ausgeschüttet. 155 Familien und 18 Einrichtungen wurden bedacht. Den Ausschüttungen standen Einnahmen aus Spenden in Höhe von 643.726,69 Euro gegenüber.

Oft sind die Sorgen und Nöte von Familien mit geistig behinderten Menschen sehr ähnlich gelagert. So gibt es eine Reihe von Hilfen, die in immer wieder in großem Umfang geleistet werden. So erhielten beispielsweise in diesem Jahr 38 Familien einen Zuschuss in Höhe von 5000,- Euro für den Kauf eines behindertengerechten Autos. 34 Familien wird mit einem Zuschuss von jeweils 3000,- Euro eine Delphin-Therapie ermöglicht und 13 Familien werden mit einem Zuschuss für therapeutisches Reiten unterstützt. Weitere sieben Familien erhalten einen Zuschuss in Höhe von 3000,- Euro für den Kauf und die Ausbildung eines Therapiehundes bzw. eines Autismusbegleithundes.

Tiere spielen in der Behandlung und Betreuung von geistig behinderten Kindern eine große Rolle. „Wenn mehrere Menschen in einem Delphinbecken schwimmen und ein behindertes Kind dazwischen ist, schwimmt der Delphin direkt zu diesem behinderten Kind“, weiß Hermann Gärtner zu berichten. Und auch Birgit Gärtner ist von der Wirkung von Tieren überzeugt: „Die Kinder werden wesentlich ruhiger und ausgeglichener, wenn ein Therapiehund bei ihnen ist.“

Manchmal sind es auch individuelle Einzelfälle, in denen geholfen wird. So beantragte beispielsweise die Mutter eines geistig behinderten Kindes im Jugendalter Mittel für ein geeignetes Pflegebett. Das vorhandene Bett wurde den speziellen und nachvollziehbaren Anforderungen nicht gerecht. Die zuständige Krankenkasse erkannte die Notwendigkeit der Anschaffung jedoch nicht an, so dass nun die Andreas Gärtner-Stiftung die Kosten für das neue Pflegebett übernimmt.

„Es ist ein sehr belastender Tag, wenn der Stiftungsrat zusammen kommt, um über die Anträge zu entscheiden“, sagt Birgit Gärtner mit Blick auf die vielen Schicksale. Aber es sei auch schön, wenn man helfen könne. Auch Hermann Gärtner bestätigt: „Die Sitzung ist kein Vergnügen.“ Besonders schwer falle es dem Stiftungsrat, Anträge abzulehnen. „Ich verstehe alle, die uns anschreiben, aber wir sollten diejenigen unterstützen, die es am nötigsten haben“, sagt er. Wenn beispielsweise Urlaube mit geistig behinderten Kindern angefragt würden, sei das zwar sehr gegönnt, aber das würde die Möglichkeiten der Stiftung überfordern.

Die Andreas Gärtner-Stiftung wurde von Hermann Gärtner gegründet, nachdem dieser 1993 für sein jahrelanges Engagement für die Spastikerhilfe in Bad Oeynhausen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Sie erinnert an seinen Sohn Andreas Gärtner, der 1959 mit einer unheilbaren Krankheit, einem sogenannten „Hydrocephalus“, geboren wurde. Im Rahmen der Pressekonferenz zur Spendenausschüttung erzählte Hermannn Gärtner vom Leben, von den guten Momenten und den erstaunlichen Fähigkeiten, aber auch vom Leiden und Sterben seines Sohnes. Es ist spürbar, wie sehr Hermann Gärtner dabei mit seinen Emotionen ringt. Der Gedanke einer anwesenden Journalistin: „Wie viele Menschen können heute froh sein, dass es Andreas Gärtner gab, denn sonst gäbe es diese Stiftung nicht“, wirkt tröstend.

Wer helfen möchte, das Leid von Menschen mit geistigen Behinderungen zu lindern, kann dies mit einer Spende an die Andreas Gärtner-Stiftung sehr effektiv machen, denn jeder Cent kommt direkt bei den Betroffenen an. Die Stiftung selbst verursacht keinerlei Verwaltungskosten. Spendenkonto: Sparkasse Minden-Lübbecke IBAN: DE98 4905 0101 0049 3355 99.

 

 

Das Bild zeigt den Stiftungsrat der Andreas Gärtner-Stiftung: Pfarrer Professor Dr. habil. Dierk Starnitzke (Vorstandssprecher der Diakonischen Stiftung Wittekindshof), Birgit Gärtner (Stiftungsvorstand), Reiner Heekeren (ehem. stellvertretender Vorsitzender der von Bodelschwingschen Stiftungen Bielefeld-Bethel), Simone Piske (Sekretariat Andreas Gärtner-Stifung), Hermann Gärtner (Stiftungsvorstand), Susanne Hein (Diakonie Michaelhoven in Köln), Oberin Schwester Silke Korff (ehem. geistlich kollegiale Begleiterin in der Diakonie Stiftung Salem in Minden.

 

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