Die Metropole an der Elbe gehört wahrlich nicht zu den beliebtesten Reisezielen der Grün- Weißen. „Die haben uns in den letzten drei Spielen richtig fertig gemacht“, fasst Trainer Frank Carstens es in deutlichen Worten zusammen. 29:41 und 25:34 gingen die Partien gegen den SCM in der vergangenen Saison verloren. Den letzten Punktgewinn gab es vor knapp 17 Jahren als Frank von Behren, heute Geschäftsführer Sport bei den Mindenern, selbst noch die Schuhe schnürte. „Wir haben zwar Respekt vor dem Gegner, aber keine Angst. Wenn wir mutig agieren, dagegen halten und den Kampf annehmen, schaffen wir die Voraussetzungen für ein gutes Spiel“, so von Behren.
GWD-Kreisläufer Anton Mansson ist jemand, der die Niederlagen der vergangenen Saison noch in guter Erinnerung hat und darum ein klares Ziel formulieren kann: „Wir wollen die Enttäuschung aus dem letzten Jahr wettmachen.“ Für ihn und sein Team bildet das Spiel in Sachsen-Anhalt den Abschluss von drei englischen Wochen, doch der enge Spielplan ist für den Schweden kein Problem: „Mir sind die Spiele lieber als Training. Wir haben nach jedem Match die Möglichkeit, kurz zu verschnaufen und können dann mit voller Leistung an die nächste Aufgabe gehen.“ Spuren haben die vergangenen Spiele allerdings bei Andreas Cederholm hinterlassen. Der Halbrechte hat sich im Pokalspiel gegen die Füchse Berlin eine Rippenprellung zugezogen, sein Einsatz am Donnerstag ist somit sehr unwahrscheinlich.
Der SC Magdeburg steht zurzeit an der Spitze der Tabelle und ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Neben der MT Melsungen und dem Bergischen HC musste sich auch Spitzenclub THW Kiel in dieser Saison gegen dem SCM geschlagen geben. „Das ist wohl die stärkste Mannschaft, auf die man im Moment treffen kann. Sie haben ein Set Up gefunden, mit dem man Titel gewinnen kann“, verdeutlicht Frank Carstens die Schwere der Aufgabe. Der GWD-Coach kehrt am Donnerstag an seine frühere Wirkungsstätte zurück und weiß, was die Magdeburger momentan so stark macht: „Sie haben sich in der Deckung mit Albin Lagergren noch einmal verbessert, können jetzt schneller umschalten und kommen so gut ins Tempospiel.“ Für die Gäste geht es also darum, ihre Angriffe gut aufzubauen und immer zum Abschluss zu kommen: „Nur so haben wir eine Chance.“
Sinnbild des Magdeburger Höhenfluges ist Linksaußen Matthias Musche. Der Nationalspieler führt im Moment souverän die Torjägerliste der Liga an und imponiert mit einer Trefferquote von 82 Prozent. Jannik Green ist Ligaprimus unter den Torhütern und damit ein weiter wichtiger Baustein im Team von Bennet Wiegert.