In Abschnitten von 15 Metern Länge wird jetzt zwischen C&A und Wesertor gearbeitet. Auf die Frage, warum die Arbeiten nur in so kleinen Schritten erfolgen, hat Dirk Becker, Projektleiter für die Straßenbaumaßnahme in der Bäckerstraße, eine schnelle Antwort: „Alle Häuser müssen jederzeit vom Leiterfahrzeug der Feuerwehr erreichbar sein.“ So kommen die Arbeiten zwar ganz gut voran, werden aber insgesamt wohl noch bis voraussichtlich Juli 2019 dauern. Ab 24. November wird eine Winterpause eingelegt.
Neben der Bäckerstraße wird auch in der Johannispassage und an der Tränke das Pflaster erneuert. „Auch hier wurde der Regenwasserkanal neu verlegt“, erläutert der Projektleiter für den Kanalbau, Owe Otte in Holte von den Städtischen Betrieben Minden (SBM). Insgesamt wurden in diesem Abschnitt 100 Meter Regenwasserkanal erneuert, 15 Häuser neu an diesen angeschlossen und zudem 25 Meter Mischwasserkanal neu verlegt. Hieran mussten acht Haushalte angeschlossen werden. 460.000 Euro wurden dafür veranschlagt.
Das Auftragsvolumen für die Straßenbaumaßnahme beläuft sich auf 1,36 Millionen Euro für den letzten Abschnitt. Die Umgestaltung erstreckt sich auf insgesamt rund 3.000 Quadratmeter. „In diesem Bereich war der vorhandene Straßenaufbau komplett aufzunehmen, zu entsorgen und wieder neu herzustellen“, berichtet Dirk Becker. 65 Zentimeter dick ist der Gesamtaufbau aus Frostschutzschicht, Schottertragschicht, Pflasterbettung dem eigentlichen Stein. Auch hier wird das taktile Leitsystem bis zum Wesertor fortgesetzt. Am Wesertorbrunnen und an der Tränke wird – wie auch am „Poos“ und am „Kaak“ - Natursteinpflaster verlegt.
Mit dem letzten Bauabschnitt schließt sich quasi ein Kreis. Denn an derselben Stelle – zwischen Wesertor und C&A sind im Februar 2011 die ersten Bodenuntersuchungen für die anstehende Kanalsanierung im Inliner-Verfahren in der Bäckerstraße gelaufen. Acht Jahre haben die Bauarbeiten im „Herzen Mindens“ damit gedauert – von der Planung bis zum letzten Handschlag an der Einmündung Wesertor. Rund ein Kilometer (ca. 15.000 Quadratmeter Oberfläche) Fußgängerzone wurden neu gestaltet. Das „Herz der Innenstadt“ erhielt neben neuen Kanälen und dem Pflaster auch eine moderne Beleuchtung, neue Möbel, Spielgeräte, ein neues Wasserspiel auf dem Markt und ein Wassertisch am „Kaak“ (Obermarktstraße) sowie ein Trinkwasserbrunnen und eine Trinkwasser-Säule.
Die gesamte Maßnahme „war eine wirklich große Herausforderung“, weiß Dirk Becker, der von Anfang an Projektleiter für den Straßenbau in der Fußgängerzone war. Denn Ingenieure und Arbeiter hatten es hier mit alter Bausubstanz, mit alten Leitungen sowie fehlenden oder alten Plänen zu tun. Eine weitere, große Aufgabe war es, die ständige Erreichbarkeit der Geschäfte während der Bauarbeiten zu gewährleisten. Das lief unter anderem mit Brücken und mit roter Teppichware, die auf den groben Schotter gelegt wurde. Einige Geschäfte nutzten auch die Zeit, um Baustellen-Rabatte zu gewähren. Während der Bauphase gab es immer wieder begleitende Aktionen der Kreativgruppe Baustellenmarketing.