Neue Wege mit dem „Haus der Bildung“ beschreiten

Neue Wege mit dem „Haus der Bildung“ beschreiten

1.300 Quadratmeter mehr Raum für Projekte, Förderung und Kooperationen und bietet das neue „Haus der Bildung“, das am 27. August, offiziell eröffnet wurde. Rund 50 Gäste nahmen die neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Klassentrakt der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule (KTG) in Augenschein.

Das „Haus der Bildung“ befindet sich im 1. und 2. Obergeschoss des komplett sanierten Gebäudes. Im Erdgeschoss ist weiterhin der städtische Karoline-Dettmer-Kinderhort zu finden. Für Unterhaltung bei der Eröffnung sorgten Schüler*innen der Bigband des Ratsgymnasiums und Poetry-Slammer von verschiedenen Schulen. 

„Mit dem Haus der Bildung beschreiten wir neue Wege“, hob Bürgermeister Michael Jäcke in seinem Grußwort hervor. Die neue Einrichtung werde künftig die Mindener Schul- und Bildungslandschaft bereichern, so Jäcke weiter. Er dankte allen Beteiligten, die „dieses ambitionierte Projekt“ in nur gut einem Jahr umgesetzt haben – insbesondere der städtischen Gebäudewirtschaft und dem Schulbüro. Die Einrichtung sei zwar nun – bis auf einige Restarbeiten – fertiggestellt, aber die Inhalte und Angebote sollen sich stetig weiter entwickeln, wünscht sich Regina-Dolores Stieler-Hinz, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit: „Mit diesem Haus geben wir der Bildung in ihrer Vielfältigkeit ein neues Zuhause. Wir sind stolz auf das Erreichte.“ 

Genutzt werden soll das „Haus der Bildung“ im Wesentlichen von den weiterführenden Schulen im Innenstadtbereich und dem Weser-Kolleg, eine Schule des zweiten Bildungswegs. Unterrichtet werden hier auch die „Internationalen Klassen“ des Ratsgymnasiums. „Es wird Sprachförderangebote und auch Projekte der kulturellen und außerschulischen Bildung geben“, kündigte Regina-Dolores Stieler-Hinz an. Das neue Medienlabor stehe für Angebote der Medienpädagogik zur Verfügung und werde im Wesentlichen von der Stadtbibliothek in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) genutzt. Es soll im Haus zudem auch eine Anlaufstelle für die individuelle Beratung rund um das Thema Schule, Schulsozialarbeit und Bildungsangebote geben.

Alle Räumlichkeiten sind nicht nur farbenfroh, sondern mit Zukunftsperspektive modern und ergonomisch ausgestattet, erläutert Katja Everding, stellvertretende Leiterin des Schulbüros. So wird es höhenverstellbare Stühle, bunte Sitzwürfel, „Hokkis“ (Sitzhocker), flexible Tafelsysteme, Touch-Monitore und eine moderne Medienausstattung – wie einen kompletten i-Pad-Klassensatz und Medienkoffer - geben. Im Eingangsbereich wird ein Display Auskunft über die laufenden Angebote und Projekte des Tages geben. Der Ausschuss für Bildungsarbeit tagt am heutigen Dienstag (28. August) erstmals im „Haus der Bildung“ und auch der Ausschuss für Kultur und Freizeit hat sich bereits angekündigt. Für die Raumvergabe ist die städtische Mitarbeiterin Ilka Barton die neue Ansprechpartnerin (haus-der-bildung©minden.de). Kompakte Informationen gibt es dazu auch auf der neuen Internetseite unter www.minden.de

Das „Haus der Bildung“ wurde aus einer Idee zu einem angedachten „Willkommenshaus“ für neu zugewanderte Schüler*innen an selber Stelle entwickelt, berichtet die Beigeordnete Stieler-Hinz. Allerdings konnte das Ansinnen aus schulorganisatorischen Gründen so nicht umgesetzt werden. Jedoch wurde dringend weiterer Unterrichtsraum benötigt - gerade für die Sprachförderung. „Schnell war allen Beteiligten klar, dass wir hier mit einem gemeinsamen Schulterschluss die Chance haben, Raum für bildungssprachliche Kompetenz, besondere Unterrichtsangebote und kooperative Projekte zu schaffen, die im stark ausgelasteten, üblichen Schulraum kaum umzusetzen sind“, so die Beigeordnete. Im Januar 2017 sei dann die Nutzungsvereinbarung dem Ausschuss für Bildungsarbeit vorgestellt worden.
Auf die Planungen folgte die Umsetzung durch die städtische Gebäudewirtschaft. Die Projektleitung übernahm Diplom-Ingenieur Volker Gertges. Ab Juli 2017 wurde dann der ehemalige Klassentrakt entkernt, die Hülle energetisch ertüchtigt und neue Fenster eingesetzt. Die Räume erhielten einen neuen Zuschnitt. Der Betrieb des Kinderhorts lief währenddessen ohne Unterbrechung weiter. Im ersten und zweiten Obergeschoss entstand nach 13-monatiger Bauzeit das „Haus der Bildung“. Mit einem neu angebauten Treppenhaus und einer Aufzugsanlage ist das Gebäude künftig auch barrierefrei.
Im Mittelpunkt der Maßnahme stand die energetische Sanierung des Gebäudes. „Aus diesem Grund konnten wir dafür auch Fördermittel beantragen“, erläuterte Stadtkämmerer Norbert Kresse im Juli bei einem Ortstermin auf der Baustelle. 90 Prozent der Kosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen. Das Geld kommt aus Mitteln des „Kommunalen Investitionsfördergesetz“. Aus dem städtischen Haushalt muss neben dem 10-prozentigen Eigenanteil an den Investitionskosten auch noch die Einrichtung bezahlt werden. Hierfür fallen zusätzlich 75.000 Euro an.
Die Räumlichkeiten wurden nach heutigen pädagogischen Bedarfen - in enger Abstimmung mit dem Schulbüro - zugeschnitten. Die Planung dafür lag in den Händen des städtischen Architekten Eberhard Daske. Im ersten Obergeschoss gibt es neben dem Eingangsbereich einen Klassenraum, einen Konferenzraum, einen Besprechungsraum, das Medienlabor (ca. 60 Quadratmeter), einen Differenzierungsraum, einen großen Klassenraum mit 120 Quadratmetern Im zweiten Obergeschoss gibt es ebenfalls einen Besprechungs- und einen Differenzierungsraum sowie vier Klassenräume zwischen 50 und 76 Quadratmetern Größe. Die vier Klassenräume münden in eine multifunktionale „gemeinsame Mitte“ ohne rechten Winkel (ca. 110 Quadratmeter). Jeder Raum hat eine eigene Farbe an einer Wand.

Das jetzt sanierte Gebäude stammt aus dem Jahr 1965. Die gesamte Gebäudehülle ist energetisch saniert worden. Teile des Gebäudes wurden hierzu gedämmt und mit einer Klinkervorsatzschale versehen, die Hauptflächen erhielten ein Wärmedämmverbundsystem und alle Fenster sind ausgetauscht worden. Die Entwurfsplanung wurde von der Stadt Minden - Bereich 0.7 Gebäudewirtschaft - erstellt. Die Ausführungsplanung sowie die Objektüberwachung erfolgten durch das Architekturstudio pm aus Minden.

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